Rasenkrankheiten
Ein gepflegter Rasen liegt vielen Gartenbesitzern am Herzen. Kahle Stellen, rötliche Verzweigungen der Grashalme oder ringartige Verfärbungen deuten allerdings zum Entsetzen der Gartenbesitzer auf Erkrankungen des Rasens hin. Rostpilz, Echter Mehltau, Schneeschimmel oder Hexenringe sind nur einige der möglichen Rasenkrankheiten.
Dann sieht der Rasen nicht nur hässlich aus – zusätzlich sind kranke Rasenflächen ideale Brutstätten für Moosbefall und Unkräuter. Um die Belastbarkeit des Rasens nicht noch weiter zu minimieren, müssen die Ursachen für Flecken in der Rasenfläche schnell herausgefunden werden, um die richtigen Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Meist wird der Rasen von Pilzkrankheiten befallen, dessen Ursachen falsche Pflege und zu viel Bodenfeuchtigkeit sind.
Keine Chance den Krankheiten!
Qualität ist das A und O: Bei der Anlage einer neuen Rasenfläche kommt es auf hochwertiges Saatgut an – und weil für Zier-, Gebrauchs-, Sport und Schattenrasen unterschiedliche Belastungen auftreten, werden ausgewählte Qualitätssaaten angeboten. Das Saatgut kann auf gut vorbereiteten Flächen ausgebracht werden. Die Flächen werden kontinuierlich feucht gehalten, haben die Grashalme eine Höhe von etwa acht bis zehn Zentimetern erreicht, kann zum ersten Mal gemäht werden.
Ob neuer oder schon länger bestehender Rasen: Licht, Luft und Nährstoffe sind unverzichtbar.
Weil sich von Zeit zu Zeit auf dem Rasen eine Filzschicht aus abgestorbenen Pflanzenteilen und Moosen bildet, machen sich Vertikutieren und Aerifizieren zum Rasen belüften notwendig.
Rasen belüften bzw. aerifizieren
Während man mit dem Vertikutieren organisches Material wie abgestorbene Rasengräser aus der Grasnarbe entfernt, wird der Rasen durch Aerifizieren belüftet: Stachelwerkzeuge, sogenannte Spoons, sorgen dabei für das Einbringen von Hohlräumen. Ziel ist ein verbesserter Gasaustausch. Denn nur ein ausreichend belüfteter Rasen kann peu à peu mit Nährstoffen, Wasser und Luft versorgt werden.
Rasenkrankheiten haben auf der sorgfältig gepflegten Rasenfläche keine großen Chancen.
Rasenkrankheiten erkennen – damit der Rasen lange lebt
Dollarfleckenkrankheit
Die Dollarfleckenkrankheit ist durch bräunlich-gelbe Flecken zu erkennen, die zunächst Durchmesser von ein bis zwei Zentimetern haben und sich allmählich vergrößern. Der auslösende Pilz Sclerotinia homoeocarpa wird durch ausreichende Stickstoffversorgung und Kaliumdüngung, aber auch Vertikutieren, Aerifizieren und regelmäßiges Rasenmähen bekämpft. Die Sporen des Pilzes können durch ungereinigte Gartengeräte und Schuhsohlen übertragen werden.
Rotspitzigkeit
Unregelmäßige, rostrot-kreisrunde Stellen sind für die Rotspitzigkeit symptomatisch – später folgt rötliches Pilzgewebe.
Die Ausbreitung des Pilzes wird durch Stickstoffmangel begünstigt. Außerdem müssen Kalium und Phosphor gegeben werden. Nach dem regelmäßigen Mähen sollte der Rasenschnitt entfernt werden.
Blattfleckenkrankheit
Verschiedenfarbige Flecken auf den Rasenhalmen deuten auf die Blattfleckenkrankheit hin, die durch ein Konglomerat von Schädlingspilzen hervorgerufen wird. Weil sich die Pilzsporen schnell weiter verbreiten, ist Vorbeugung angesagt: Unnötige Bewässerung ist ebenso zu vermeiden wie liegen gelassener Rasenschnitt und Laub.
Schneeschimmel
Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen Schneeschimmel, der besonders im Frühjahr mit grauen bis bräunlichen Fünf-Zentimeter-Flecken auftritt. Später wird ein weißes Pilzgeflecht in immer größer werdenden Arealen sichtbar.
Befallen werden allgemein geschwächte Flächen, die mit Stickstoff überdüngt sind, viel Staunässe sowie erhöhten Boden-ph-Wert aufweisen.
Höhere Temperaturen führen zur Regeneration des Rasens, bis sich der Pilz im nächsten Frühjahr wieder zeigt. Zur Bekämpfung empfehlen sich Kaliumdünger und deutlich weniger Stickstoff im Herbst.
Echter Mehltau
Echter Mehltau verursacht watteartige, grauweiße Beläge. Der Pilz Blumeria graminis gilt als Verursacher, dessen Ausweitung durch schlecht belüftete Böden, zu viel Schatten und Mangelversorgung mit Kalium und Phosphor begünstigt wird. Andererseits erhöhen Dünger mit viel Magnesium, Kalzium und Stickstoff die Anfälligkeit.
Rostpilze
Diese vergleichsweise leichte Sommer- und Herbsterkrankung äußert sich durch braune, pilzartig anmutende Flecken auf den Halmen, wobei die Ausbreitung der Rostpilze durch zu viel Nässe begünstigt wird. Regelmäßiger Rasenschnitt und eine gute Nährstoffversorgung beugen ebenso vor wie die regelmäßige Bodenbelüftung. Gut eingestellte ph-Werte stärken die Rasenfläche außerdem.
Wurzel und Stängelfäule
Die Wurzel und Stängelfäule zeigt sich durch runde Flecken mit etwa 50 Zentimeter Durchmesser. Darin ist das abgestorbene Gras weißliche bis schwach rosa gefärbt. Der auslösende Pilz befällt das Wurzelwerk und wird durch hohe Bodenfeuchtigkeit und verdichtete Bodenstruktur begünstigt.
Bekämpft wird die Wurzel und Stängelfäule durch Belüftungsmaßnahmen, regelmäßigen Schnitt und das Vermeiden von Überdüngung.
Hexenringe
Wenn ringförmige Strukturen mit sowohl abgestorbenen als auch verstärkten Randbereichen aufkommen, sorgen diverse Pilze für sogenannte Hexenringe, die sich auf großen Flächen meterweit ausweiten können.
Verdichtete Böden und Nährstoffdefizite fördern die Ausbreitung. Überirdisch auftretende Fruchtkörper müssen entsorgt werden. Außerdem soll der Rasen gut belüftet und gleichmäßig gedüngt werden.
Übermäßig verdichteter Boden kann sogar eine Neuanlage des Rasens notwendig machen.
Den meisten Rasenkrankheiten kann man also durch regelmäßiges Aerifizieren vorbeugen, ein gut durchlüfteter Boden ist Voraussetzung für einen gepflegten Rasen. Für Rasenflächen bis 200 m² haben wir unseren manuellen Aerifizierer entwickelt: den Rasenspecht.